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Oxalis

(Oxalidáceae) Sauerkleegewächse

Die 8 Gattungen der Familie der Sauerkleegewächse besiedeln mit ca. 900 Arten die Tropen und Subtropen, besonders artenreich auf der südlichen Halbkugel vertreten, von da sie in die südlich und nördlich angrenzenden gemäßigten Klimazonen ausstrahlen. Sie umfassen mit Zwiebeln, Rhizomen (unterird. wurzelähnlicher Spross) oder Knollen ausgestattete Kräuter, Halbsträucher oder selten auch Bäume. Die Pflanzen sind meist durch gefingerte oder gefiederte Blätter, die oft Reizbewegungen ausführen können (s. Biophytum sensitivum), ausgezeichnet und mit Drüsenhaaren oder lysigenen Sekretlücken versehen. Die fünfzähligen Blüten sind meist in axillären (achselständig, aus einer Blattachsel entspringend) zymösen Blütenstände vereinigt, manchmal auch auf Einzelblüten reduziert. Die Staubblätter stehen zu 10, meist in 2 Kreisen und sind an der Basis ringförmig vereinigt; die längeren Staubblätter tragen oft zähnchenähnliche Anhänge. Der Fruchtknoten ist aus 3 oder 5 Fruchtblättern verwachsen, mit einer kopfigen Narbe versehen und enthält je Fach 2 bis viele Samenanlagen. Die Früchte sind meist fachspaltig aufspringende Kapseln, oft mit zusätzlichen Vorrichtungen zum Herausschleudern der Samen. Manchmal gibt es auch fleischige Beeren in der Familie.

Die Gattung Averrhoa wird als Nutzpflanze in den ganzen Tropen kultiviert. Es sind kleinere Bäume mit gefiederten Blättern. Auch bei der Gattung Averrhoa sind Schlafbewegungen der Fiederblättchen bekannt.
Die Blätter reagieren durch Berührungsreize indem sie die Fiederblättchen nach unten zusammenklappen.

Die Art Averrhoa carambola hat eine sehr sauer schmeckende, aromatisch und fünfsternförmige Frucht welche zum Kompott oder Fruchtsaft verarbeitet werden.

Die Art Averrhoa bilimbi hat gurkenähnliche, fingerlange Früchte mit saurem Geschmack welche als Kompott oder Gemüse verwendet werden.

Die Gattung der Biophytum umfasst ca. 70 Arten von niedrigen, teilweise holzigen Pflanzen und ist in den ganzen Tropen vertreten (mit Ausnahme von Polynesien).
Diese Pflanzen haben meist gelbe Blüten und sind in scheindoldigen oder kopfigen Blütenständen vereint.
Biophytum sensitivum, eine bis zu 10 cm hohe Pflanze, kann leicht zum gefährlichen Unkraut werden und ist auch in unseren Gewächshäusern anzutreffen. Die Pflanze reagiert stark auf Stoß- oder Wundreize.

Die Hauptgattung der Familie ist Oxalis, der Sauerklee welche ca. 800 Arten hat. Ihren Namen verdankt die Gattung den eingelagerten Calciumoxalat-Kristalle (Oxalsäure).
Die Pflanzen dieser Gattung kommen praktisch auf der ganzen Welt vor. Besonders artenreich sind die Andengebiete, die tropischen Gebiete Brasiliens und Mexikos sowie Südafrika.

Es gibt darunter sowohl einjährige Pflanzen als auch mehrjährige Sträucher.
Die Oxalispflanzen haben keine wirtschaftliche Bedeutung. Der Oxalis acetosella diente früher im Schwarzwald zur Herstellung technischer Oxalsäure wobei 75 kg Blattmasse 500 g Oxalsäure ergaben.

Als heraldisches Emblem ist das Kleeblatt auch im Wappen von Irland zu finden
(s. Trifólium (Fabáceae) Schmetterlinsblütengewächse Trifólium repens).

Früher wurde sie auch wegen des säuerlichen Geschmacks als Salat oder Beilage gegessen.
In den Andengebieten werden die Wurzel-Knollen und die oberirdischen Stengel der Oxalis tuberosa gegessen. Diese großen und stärkereichen Knollen sind unter der Bezeichnung Oca noch heute ein wichtiges Grundnahrungsmittel der Bevölkerung.

Der Oxalis deppei gilt bei uns fälschlicherweise als Glücksklee weil er vierblättrig ist. Diese in Mexico heimische Art wurde 1822 eingeführt und zählt zu den nicht winterharten Arten. Die in einem aufwendigem Verfahren vermehrten Zwiebeln werden für den Verkauf im Oktober ausgelegt.

Der Absatz dieser Zierpflanzen beschränkt sich auf etwa 95% vor Weihnachten und vor Sylvester.